P. Jaime Bonet


 

Der Gründer der Missionarischen Familie Verbum Dei
 

P. Jaime Boent im Jahre 2003 

 

Die Lebensgeschichte von Jaime Bonet, dem Gründer des Verbum Dei 

Die Zeit um das II. Vatikanische Konzil bewegte in der Katholichen Kirche Gründer und Gründerinnen zur Entdeckung, dass es eine Möglichkeit zu einem Zusammenschluss von Priestern, Frauen und Laien mit Blick auf ein gemeinsam durchgeführtes pastorales Wirkengeben müsse.

In einem entlegenen Winkel auf der Mittelmeerinsel Mallorca, im Dörfchen Mancor del Vall, begann ein Gemeindepfarrer von dieser Möglichkeitzu träumen.

Dieser Priester, Jaime Bonet Bonet, geboren in Alquería Blanca (Mallorca), Spanien, am 21. Mai 1926 trat im Jahre 1941 in den Theologenkonvikt der Diözese Mallorca ein.

Jaime Boent mit seiner Mutter

 Schon in seinen ersten Studienjahren hat er die philosophische und theologische Ausbildung mit dem Einsatz in der Jugendarbeit und einem weitgefächerten apostolischen Wirken verbunden.

Besonders zog es ihn zu den Mittelschulen in Palma und den Armenvierteln Und Emigrantensiedungen dieser Stadt.

Seit den Anfängen der Cursillobewegung, die 1940 auf Mallorca gegründet worden war, nahm er mit Begeisterung und großem Einsatz daran teil.

 Während seiner priesterlichen Ausbildung (1942) bekam er über eine Ausschreibung ein Stipendium für das Studienkolleg "Colegio Mayor de Nuestra Señora de la Sapiencia"in Palma de Mallorca; dort blieb er als Stipendiat bis zur Priesterweihe.

Diese fand am 31. Mai 1952 in Barcelona statt. Dorthin hatte Papst Pius XII. den Internationalen Eucharistischen Kongreß beraumt. Im selben Jahr noch ernannte ihn sein Ortsbischof, D. Juan Hervás  zum Gemeindepfarrer von Mancor del Valle (Mallorca).

Mit dieser Ernnenungsurkunde erhielt er die leitende Verantwortung für einen geweihten Ort, einem geräumigen Besinnungshaus, dem "Santuario de Santa Lucía", der zur Pfarrei gehörte und Hauptsitz der Cursillobewegung war.

Dieses nahegelegene Besinnungshaus wurde zu einem Raum gemeinsam gestalteter pastoraler Unternehmungen von Missionarinnen, ergänzt durch Priester und Eheleute.

 Ein kleines Gottesvolk entsteht: Missionarische Familie Verbum Dei in den sechziger Jahren

Es war in den sechziger Jahren, als Johannes XXIII, bewegt vom Hl. Geist, dazu kam, ein Ökumenisches Konzil einzuberufen. Zu dieser Zeit, im Jahre 1960 wurde Jaime Bonet in den Diözesanrat der Katholischen Aktion berufen. Ihm fiel die Aufgabe zu, einen apostolischen und evangeliumsgemäßen Geist voranzutreiben.

Er kümmerte sich um die Belange der unterschiedlichen Ausschüsse indem er das Angebot von geistlichen Exerzitien und Besinnungstagen machte.

Jaime Bonet begann schon im Priesterseminar, sich intensiv mit den Möglichkeiten einer dynamischen und lebendigen Predigt zu beschäftigen. Inspiriert durch die neu entstehenden Glaubenskurse für Laien entwickelte er eine eigene Methode, Menschen für ein lebendiges und verantwortetes christliches Leben zu begeistern und zu befähigen.

Wichtigster Ausgangspunkt war für den mallorquinischen Priester die Taufe; seine Grundüberzeugung: die grundsätzliche Gleichheit aller Getauften schenkt allen das Recht und die Würde, das Evangelium zu kennen, zu leben und zu bezeugen.

Im Jahre 1965 wurde ein Bischof aus Andalusien nach Mallorca berufen. Er hatte sich vergeblich um den Eintritt bei den Karthäusermönchenin seiner Heimatdiözese Guarix bemüht.

Weil er ein Mann des Gebetes war wurde die Begegnung mit dem Gemeindepfarrer und Missionar Jaime Bonet zum regen Austausch über die Wichtigkeit einer Kirche in Mission und für die Evangelisierung.

 Durch das Gebet wurde Bischof Rafael sein Leben lang mit Jesu Frage konfrontiert: "Wenn der Menschensohn kommt, wird er dann noch Glauben auf der Erde finden?"Er fand, daß die Antwort darauf allein von den Jüngern Jesu abhinge, ein kontemplativ-missionarisches Leben war die Bedingung dafür.

 Am 18 September 1969 wurde das einheitliche Statut von Verbum Dei - Missionarinnen, Missionaren und Eheleuten -durch Dr.D. Rafael Alvarez Lara, approbiert, der ebenso anordnete, dass Jaime Bonet, als Gründer sich diesem Werk ganz und gar widmen und verschreiben sollte.

 So geschah es und Jaime Bonet setzt sich seitdem unermüdlich für den Aufbau und die Förderung von Verbum Dei ein.

Auf Initiative des Gründers wurde ebenfalls eine Theologisches Institut gegründet, das seit 1986 über 600 Studenten zum Bakkalaureat begleitet hat.

Auf der Weltbischofsynode für Gottgeweihtes Leben 1994 wurde Jaime Bonet als Gründer von "Verbum Dei" eingeladen.

 

 

Dort ging man darauf ein, daß die Tür, welche der neue Kodex für Kirchenrecht von 1983 mit dem can. 605 geöffnet hatte neu Zugänge zum Verständnis gottgeweihten Leben ermöglichen sollte.

 

Priesterweihe von 25 Verbum Dei Missionaren auf  Mallorca im Jahre 1995

Im Rahmen eines Europatreffen der Familie Verbum Dei auf Mallorca empfangen 25 Verbum dei Missionare die Priesterweihe!

Deshalb geht der Heilige Vater in seinem Apostolischen Schreiben "Vita consacrata" (Nr.67) davon aus, daß die organische Zusammenarbeit innerhalb einer Institution - was Bischof Rafael und Jaime Bonet prophetisch aufgegangen war - eine konkrete Struktur annehmen müsse.

 Dies gewährleiste Durchsichtigkeit für die Mitglieder, eine massvolle Einheit, ehrliche Communio und eine Wachsamkeit für die Evangelisierung - all dies in einer Gemeinschaft, die ausstrahlt, sodass sich die Kirche auf neue und in hingegebener Weise Jesus -Christus ganz und gar auf der Schwelle zum Dritten Jahrtausend zu schenken vermöchte.  

 

Seit dem 17. Januar 1963 haben sich Gemeinschaften in allen Erdteilen gegründet. Verbum Dei ist in 30 Ländern mit über 185 Hausgemein- schaften von Missionaren, Missionarinnen und Familien vertreten. Über 15.000 Mitarbeiter unterstützen diese Evanglisationsaufgabe. Im April des Jahres 2000 wurde das Werk des Gründers, die Missionarische Fraternität Verbum Dei als "neue Form gottgeweihten Lebens" päpstlich anerkannt. Über 240 junge Leute -

Jaime Bonet im Gespräch mit jungen Leuten in Mexiko!

darunter über 90 Priesteramts- kandidaten befinden sich heuer auf dem Weg einer intensiven missionarischen und theologischen Ausbildung für diese Aufgabe.