In dieser Zeit des schweigenden Hörens bringen wir jeden Tag auch alle Menschen und Situationen vor Gott, für die wir uns mitverantwortlich wissen. Die Betrachtung und Meditation des Evangeliums, des Lebens Jesu und der Wirklichkeiten unseres Glaubens prägen sich in unser Herz ein. Der heilsame Umgang Jesu mit den Menschen erzieht uns quasi im Gebet schon zur Liebe.
Weil wir das Evangelium in unserer Gesellschaft vielen Menschen anbieten wollen, die oft aus ganz unterschiedlichen Milieus stammen, nehmen wir uns reichlich Zeit, um zu durchbeten und zu erarbeiten, welche Form von Verkündigung gerade sie zu ereichen vermag.
[zurück nach oben]Der Blick auf diesen "ganzen Christus", meinen und unseren gekreuzgten Herrn, der in Millionen Menschen aus Fleisch und Blut leidet, kann uns einfach nicht kalt lassen. Er gibt uns Anlass zur Sorge. Aus dem Gebet heraus werden wir empfindsam für die Sorgen so vieler Menschen, ihren Schmerz und für die Brüche in unserer Zeit.
Das Gebet wird für uns so zu einem Appell, mutig und engagiert die unveräußerliche Würde aller Menschen, besonders der Benachteiligten und die Werte des Evangeliums zu verteidigen. Das prägt sogar die künstlerische Gestaltung unserer sakralen Räume. Die Front von Kirchen und Kapellen lässt häufig die Umrisse der fünf Kontinente erkennen. Wer fühlt, was er sieht, der tut, was er kann. Mit dem wachsenden Empfinden für das eindringliche Vermächtnis Jesu, seinem Schrei am Kreuz: "Mich dürstet!" (Joh 19,21) entwickelt sich normalerweise auch ein Bewusstsein für die eigene Verantwortung als Christ.
[zurück nach oben]Uns ist diese besondere Aufgabe zugefallen, die ohne ihre Einordnung in das ganze Spektrum christlicher Seelsorge und Diakonie gar nicht zu verstehen wäre. Der Gründer von Verbum Dei hat sich vor einigen Jahrzehnten zusammen mit den ersten Frauen, Männern und Ehepaaren diesem Ruf einer wirklichen Bindung an Christus, an seine Botschaft und an dies besondere Charisma gestellt. Papst und Kirche haben uns diesen Weg einer missionarischen Spiritualität bestätigt und seitdem sammeln sich Menschen aller Kontinente, um diesen besonderen Dienst fortzusetzen.
Wir arbeiten an vielen Orten, wo die Mehrheit der Bevölkerung in Armut und Elend leben. Wir beten mit ihnen und für die Verantwortlichen, die ihre Lage ändern können. Unsere Verkündigung einer geschwisterlichen Liebe unter den einflussreichen Schichten, den Habenden diese Erde, den Politikern und Trägern in den Gemeinden vor Ort wird darum notwendigerweise zur "Mahnung", ihr Vermögen für die Notleidenden einzusetzen.
[zurück nach oben]Zuweilen übernehmen wir Dienste in kirchlicher Seelsorge und Lehre, die mit Entlohnung verbunden sind. Dabei bleibt für uns entscheidend, das Menschen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten eine Chance bekommen sollen, Gott tiefer kennenzulernen. Wir glauben zudem an das positive Wirken der Vorsehung für unseren Unterhalt.
[ zurück nach oben]